Unglaublich aber wahr – Januar 2021 – Frank C. Mey

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Wenn Roboter entscheiden was gut ist

Unglaublich, die Machenschaften von Facebook & Co.

Unglaublich – Oder warum kommen sich mehr und mehr Menschen von Medien und solchen, die als solche wahrgenommen werden, verarscht vor?

Unglaublich aber wahr

Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich mir nicht nur einmal die Frage stelle: „Warum tust du dir das an?“ Gemeint ist das Lesen und Beantworten diverser Kommentare in den so genannten sozialen Netzwerken zum Reizthema Nr. 1 der vergangenen Monate, der Corona-Pandemie, die in den Augen zahlreicher Zeitgenossen nichts anderes als eine gewöhnliche Grippewelle sein soll. Da kann man Argumente dagegen bringen so viele man will, es nützt nichts – unglaublich. Ein anderer Beitrag zum Thema>>>

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Roboter treffen Entscheidungen

Nicht allein, dass vielleicht der eine oder andere Nutzer dieser dubiosen Dienste auf Falschmeldungen hereinfällt, oft weil sie seinem vorgefassten Weltbild entsprechen oder dem angestauten Frust, aus welchem Grunde auch immer, Nahrung bieten. Nein, hier wird gelogen, dass sich die Balken biegen, was im Übrigen nicht mehr durch das Recht auf Meinungsfreiheit gedeckt ist – unglaublich aber wahr.

Tatsachen bleiben auf der Strecke

Nur wer entscheidet, ob dem so ist oder nicht – Roboter? Bei Facebook deutet einiges darauf hin, dass man sich darauf verlässt. Menschen sind nun einmal teurer und Kostenoptimierung steigert den Wert der Aktien, da darf die Wahrheit, oder nennen wir es lieber Fakten, Tatsachen, da dürfen Tatsachen schon mal auf der Strecke bleiben – unglaublich aber wahr.

Facebook löscht Kommentar

Unglaublich – und nicht einmal das, angebunden an die Löschung eine dreitägige Sperre wegen Verstoßes gegen die allgemeinen Verhaltensregeln. Es ging um Fähigkeit oder Unfähigkeit einer Landesregierung und um die Legitimität demokratischer Wahlen (zur Erinnerung: das hatten wir gerade in den USA und so wie Trump wettern inzwischen deutsche Politiker über dasselbe. Wen wundert es, AfD) Bild links Teil des Verlaufes. Falls jemand die Texte nicht ordentlich lesen kann, hier noch einmal leserlich: amazonvideo

Der Dialog
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Ein Kommentator schreibt, unter Bezugnahme auf die Legitimität einer Wahl:
und wie war das mit der Wahl zum thüringischen Ministerpräsidenten ?
Meine Antwort: da hat eine demokratische Mehrheit, in Gedenken an Thüringen 1924 und Deutschland 1933, verhindert, dass rechts-nationale Kräfte Einfluss auf die Politik bekommen. Wohl bemerkt, ich verwende nicht das Wort Nazis, obgleich bei Bernd Höcke nicht viel fehlt.

Antwort 1

Darauf der Kommentator: man kann es sich auch schönreden. Der größte Teil der AFD sind keine Nazis, sondern normale deutsche Staatsbürger, die ein Herz für Deutschland und dessen Kultur haben.
Und nun mein von Facebook gesperrter und mit Sanktionen belegter Kommentar: da haben Sie nicht ganz Unrecht, oberflächlich betrachtet. Ich verwende ja auch bewusst nicht das Wort Nazipartei oder Faschisten, weil die AfD wenigstens noch in der Wahrnehmung demokratisch erscheint.

Der Anstoß

Nur dass diese „ganz normalen deutschen Staatsbürger“ einen, der schon in Gestik und Mimik Goebbels imitiert (wie z. B. Kalbitz gern wie Himmler aussieht), zu ihrem Vorsitzenden wählen, ist sehr bedenklich. Da liebäugelt man doch schon. Und wenn man sich die Rhetorik einiger dieser „ganz normalen deutschen Staatsbürger“ z. B. hier auf FB durchliest, dann kann einem schon das Gruseln kommen (hängt sie an den nächsten Baum – unglaublich). Von solchen „ganz normalen deutschen Staatsbürgern“ möchte ich nicht regiert werden.

Der offenbare Grund

Der Nebensatz in Klammern, mit dem ich die Rhetorik einiger dieser „normalen Staatsbürger“ lediglich wiederholt habe und der somit in keinem direkten Zusammenhang mit dem Dialog steht. Daran sieht man, dass ausschließlich Roboter am Werk sind, die auf bestimmte Begriffe reagieren, ohne den Zusammenhang zu erkennen, Beschwerden nutzlos, weil auch da dieselben Robots sitzen.
Bild rechts – Meldung von Facebook – mein Einspruch gegen die Sperrung wurde zurückgewiesen – unglaublich aber wahr.

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Aufruf zum Betrug

Es liegt wenige Tage zurück, da erschien auf Facebook eine Werbeanzeige – Bild links – „Entspannter Nebenverdienst von 600 – 1.800 Euro/ Monat! Aufgabe: FB-Posts kommentieren. Bezahlte Kommentare, was nichts anderes bedeutet, als dass man Posts, ob kommerzielles Angebot (Produktwerbung) oder Politikansatz einer Partei oder was auch immer mit vorgefertigten und mit Sicherheit positiven Kommentaren versieht. Das ist Betrug! Unglaublich, oder? Nein, beileibe nicht.

Manipulierte Werbung

Ich habe diese „Anzeige“ bei Facebook gemeldet, keine Reaktion. Da fragt man sich, warum? Verdient Facebook vielleicht auch daran? Manipulierte Produktwerbungen bringen dem Werbenden Geld, umso mehr Geld er auf der Plattform verdient, umso mehr gibt er für Werbung aus – die Plattform verdient, und allein das ist das Ziel. Geldverdienen ist legitim, aber durch Betrug und Manipulation – unglaublich? Nein, nicht bei Facebook

Kauf positiver Bewertungen

Der Verdacht liegt zumindest nah, wenn man sich anschaut, was im Web so angeboten wird. Gibt man bei beliebigen Suchmaschinen den Suchsatz: „Kauf von positiven Bewertungen“ ein, so erscheint eine endlos lange Latte an Einträgen (Bild rechts). Ich verzichte auf die Wiedergabe der Inhalte, wer Interesse hat, kann das selbst überprüfen – unglaublich aber wahr.

Warum wird das nicht unterbunden?

Aufruf zum Betrug und alle Anbieter haben Domains mit Registrierung in Deutschland! Frage: warum wirft man solche Angebote nicht aus dem Index? Unglaublich, oder? Antwort: vielleicht weil man daran verdient, so wie bei der:

Die Klick-Masche einer Suchmaschine
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Welche? 😉 Der eine oder andere wird sich an SPAM-Mails erinnern, mit diesem oder ähnlichem Inhalt: Einfach und schnell Geld verdienen mit Klicks auf Werbebanner. Der simple Trick: Ein Dienst verkauft über seine Plattform Suchbegriffe an Gewerbetreibende Klicks für X-Cent pro Klick, je nach Wertigkeit des Suchbegriffs. Daran verdient man Geld, viel Geld, doch das genügt nicht. Strohmänner gründen Firmen, die Menschen rekrutieren, die wiederum planlos Banner anklicken ohne auch nur die Spur Interesse an den Angeboten zu haben.

Sind die Strafen zu niedrig?

Ergebnis: die gekauften Klicks werden sinnlos aufgebraucht und der Kunde muss schneller nachkaufen als nötig gewesen wäre, der Dienst verdient doppelt – unglaublich aber wahr und wie wahr!
Dieser und ähnliche Tricks wurden von Wettbewerbsbehörden aufgedeckt und die Betreiber zahlten Millionen an Strafen, doch genügt das? Der nächste Betrug liegt bereits in den Retorten der Entwickler, wie man sieht. Unglaublich, oder?

Markt oder Manipulationsmaschine?

So könnte man es nennen, doch wie kann man sich schützen? Indem man versucht, das System zu verstehen. Der Markt – ein Ort, den man aufsucht, um etwas zu kaufen. Früher einzig körperlich vorhanden, heute zunehmend virtuell. Man kann hingehen, man muss aber nicht. Und wenn man doch muss, weil es dort und eben nur dort auch Dinge gibt, die man benötigt, sollte man allein das mitnehmen was man benötigt. Kaufen Sie nie etwas, weil anderes es kaufen oder vorgeben, es zu kaufen.

Nie den Bock zum Gärtner machen

Tun Sie nie etwas, weil andere es tun oder vorgeben, es zu tun. Und seien Sie vorsichtig, wenn ein Händler oder ein Hersteller Ihnen sagt: „Das musst du kaufen!“ Das verhält sich wie das Gleichnis mit dem Bock und dem Gärtner. Fragt der Gärtner den Bock: „Was soll ich im Garten anbauen?“ Erwidert der Bock: „Kohl …, Kohl sollst du anbauen.“ Unglaublich? Nein, wahr!
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Nun zu den „seriösen“ Medien

Dazu zunächst eine Leseprobe aus meinem letzten Roman „2021“:
[…] Hätte der Artikel in der „BLÖD“ gestanden, er hätte es für ein Gerücht gehalten, Skandaljournalismus, doch es handelte sich um ein seriöses Magazin. Seriös, was ist schon seriös in dieser Zeit? Da runzelt man bloß müde das Arschloch. Krankenhäuser sollten seriös sein, die von keinem als dem Leser selbst kontrollierte Journaille ebenso. Doch wenn es ums liebe Geld geht, hört die Freundschaft auf, liebe Leser*innen, und es geht um Geld, um viel Geld, nicht allein im Medizingeschäft.

Die Jagd nach Platzierungen in Suchmaschinen

Die Journaille, von rückläufiger Nachfrage nach Printmedien gebeutelt, flieht ins Internet. Dahin wo eine Nation, die, so will man bisweilen meinen, zunehmend aus Vollpfosten besteht, lieber alles und nichts wissenden Pseudowissenschaftlern und Influencern folgt, weils nix kostet, als drei Cent fünfzig täglich für ein Zeitungsabo auszugeben. Und weil das so ist, jagt man nach Platzierungen in Suchmaschinen, und sei die Schlagzeile noch so reißerisch unseriös – unglaublich aber wahr.

Riesenasteroid

Überschrift 1: „Riesenasteroid rast auf die Erde zu!“ Mariechen pisst sich vor Angst gleich ein und kommt erst gar nicht auf die Idee, weiter zu lesen als bis zum ersten Werbeblock. Da werden ihr die saugfähigsten Slip-Einlagen angeboten, wie für sie gemacht. Ach wie ist die Welt schlimm geworden und früher war doch alles besser. Bei dn Gommunischtn hätts das nich gegähmn.
Für den, der weiterliest, folgt nach der zweiten Überschrift der zweite Werbeblock, nach der dritten der nächste.

Lügenpresse?

Ganz am Ende, das überhaupt zu finden man viel Geduld benötigt, nach fünf weiteren Anzeigen, die Auflösung: Entwarnung, der Asteroid fliegt sechs Millionen Kilometer an der Erde vorbei. Seriöser Journalismus? Darf man überhaupt noch etwas glauben? Lügenpresse nennen das die Anderen.
Dennoch glaubt er, Mälzer, an das Gelesene, an den grenzenlosen Beschiss, vor dem selbst Krankenhäuser nicht zurückschrecken, um an unser aller Geld heran zu kommen.

Suchmaschinenoptimierung

Ohne Moos nix los, hilft uns ja weiß Gott irgendwie, wir haben das beste Gesundheitswesen weit und breit, oder etwa nicht? Alle Leseproben>>>

Man kann also durchaus nachvollziehen, warum sich Menschen von den Medien häufig sprichwörtlich „verarscht“ vorkommen. Vor allem solche, die leider nur die Überschriften lesen. Das nennt man „Suchmaschinenoptimierung“. Man muss es eben verstehen, hier gilt dasselbe wie für den Markt – man muss es ja nicht lesen, nicht unglaublich, dennoch wahr.
In diesem Sinne …
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