Altstadtsommer Erfurt 2022 – Ein Fehler hinzugehen?

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Offiziell noch Krämerbrückenfest

Doch Altstadtsommer wäre besser – Ein Fehler, hinzugehen

Altstadtsommer – man wolle das Geschehen etwas auseinanderziehen, war beim Veranstalter zu lesen, warum? Corona? Oder?

Altstadtsommer

… wäre in der Tat, so wie sich das beliebteste Erfurter Volksfest in diesem Jahr zeigte, die bessere Bezeichnung. Um die Jahrzehnte alte Namensgeberin, die Krämerbrücke (mit Jahrzehnte ist die Zeitdauer des Fests gemein), herrschte nicht mehr Betrieb als an einem normalen touristischen Wochenende in der Landeshauptstadt. Es zog sich wirklich alles auseinander, was allerdings dazu führte, dass nirgendwo wirklich etwas los war. Ich sah in den drei Stunden meines Rundgangs ( 12 bis 15 Uhr) überwiegend leere Bühnen und einige gelangweilt drein schauende „Fress- und Sauf-Stand-Betreiber“. amazonvideo

Kaufmannskirche-Krämerbrücke

An der Kaufmannskirche band ich mein Rad an (nun, nicht direkt an der Kirche, an einem der zahlreichen Ständer). Ich wollte den Rundgang zu Fuß absolvieren, die Flughafen-Wetterstation meldete 34 Grad, gegen Mittag, doch es wehte zeitweilig ein frischer Wind. Erste Station Pianola, da baute gerade eine Band auf, also erst einmal weiter zum Wenigemarkt und zur Krämerbrücke. Laut Programm sollte der Wenigemarkt in diesem Jahr Domizil der DJs sein. Die Anzahl der Besucher überschaubar, das traf auch für die umliegenden Biergärten zu – Altstadtsommer oder Krämerbrückenfest? Gute Idee hinter der Dj-Bühne, ein Wohnzimmer im Freien – im Schatten der Bäume.

Kaufmannskirche-Krämerbrücke

Um die Brücke herum nicht ganz gähnende Leere, aber auch nicht viel mehr, wie bereits festgestellt, nicht viel mehr als an einem normalen Wochenende. Hier, wie auf den Bilder zu sehen, ein paar Menschen, früher tummelte man sich, auch auf dem Gelände um die Mikwe herum, wie die Bilder aus dem Jahre 2015 zeigen>>>
Nun gut, beschaulich könnte man wohl sagen, aber wer es beschaulich haben möchte, der kann doch jederzeit das Gelände um die Brücke herum besuchen, zu einem Volksfest, ob Altstadtsommer oder Krämerbrückenfest, kann man etwas anderes erwarten. Der Mittelaltermarkt, wie man im Vorfeld erfahren durfte, sei auf den Rathausparkplatz umgezogen, also zum

Rathausparkplatz – Barfüßerkirche

Die nächste Station. Auf der Rathausbrücke und der Rathausgasse die üblichen Ramsch-Stände, in jedem Jahr dieselben, daher lohnt das Fotografieren nicht. Kaum Menschen auf dem Parkplatz, wo eine einzige Bühne allein auf weiter Flurs steht, darauf ein einsamer Sänger, kaum zu hören, weil ohne Verstärkeranlage. Auch hier war früher mehr los, nicht allein wegen des New Orleans Blues Festivals, das auf den Petersberg umgezogen ist. Auch um den Mittelaltermarkt herum gab es wesentlich mehr Unterhaltung, wie die Bilder aus dem Jahre 2016 zeigen>>>

Auf dem Hof der Barfüßerkirche

… Open Stage Kulturszene, auf dem Programm-Flyer zu lesen, welche Band gerade spielte, war nirgendwo zu lesen, auch nicht im Flyer. Vielleicht wollte man es dem Zufall überlassen, wer gerade Zeit gehabt hätte von den Erfurter Musikern. Dementsprechend die Anzahl der Zuschauer auf den Rängen des Sommertheaters, mehr als überschaubar – Altstadtsommer eben, ein wenig auseinander gezogen. Wer selbst einmal Musik gemacht hat, der weiß, wie „befriedigend“ es ist, vor leeren Rängen zu spielen. Allein an der Hitze kann es ja nicht gelegen haben. Bratwurst 3,- bis 3,50, Brätl 4,- bis 5,-, das kann und will sich im Moment wohl kaum noch jemand leisten.
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Domplatz – Petersberg

Für den Domplatz war der überflüssigste Sender der Öffentlich-Rechtlichen überhaupt angesagt, der Kika, der Stolz der Stadt als Medienstandort, Zuschaltquoten Fehlanzeige. Ganz nebenbei bemerkt, ich war lange Zeit dagegen, dass mein kleiner Sohn (jetzt ist er 23), wenn er bei mir war, Super-TRL oder Ähnliches schaut, dies aber allein der lästigen Werbung wegen, die einfach nicht in eine Kindersendung gehört. „Auf Papas altem Fernseher gibt es kein Super-RTL“, wir hatten auch genügend andere Möglichkeiten, als fern zu sehen. Bis dann einmal ein älterer Junge zu Besuch war, der sich mit der Fernbedienung auskannte …

Der Kika-Rummel

Das Interesse am Kika dokumentierte sich an der Anzahl der Besucher auf dem Platz, Kinder, kaum. Laut Programm Start 11 Uhr, ich war gegen 13 Uhr da, leere Bühne, eine gute Stunde später, immer noch leere Bühne wie leere Biertischgarnituren. Was ich ursprünglich gar nicht im Programm hatte, den Petersberg. Yiddish Songs und Jewish roots, ist nicht so mein Ding, rein musikalisch meine ich. Doch ich entschloss mich, es war ja noch genügend Zeit. Gähnende Leere, ich hatte Not, den Spielort zu finden, am Abstieg zur Biereyerstraße, sollte man angeblich wissen, als Erfurter, wie ein Bekannte, den ich dort traf, mir sagte. An den Hängen des Petersberg wuchert das Wildkraut – Altstadtsommer, na gut.

Theaterplatz

Anders am Theaterplatz, hier gastierte der Toggolino-Club, das gewohnte Gedränge, trotz weitab vom Schuss. Nicht unbedingt die Creme des Bildungsbürgertums, die sich dort drängelte, das war nicht zu übersehen, doch der Unterschied im Interesse spürbar. Ein zwangsabgaben-finanzierter Sender wie der Kika, dessen Berechtigung mehr als fraglich, wie die inzwischen schier angewachsene Anzahl der Öffentlich-Rechtlichen, kein Mensch versteht den Sinn, zumal sich die Wiederholungen quer durch alle Programme ziehen, oft läuft parallel dasselbe. Eine fünfte Gewalt, zweifellos. Wenn ein Tom Buhrow sich erlauben darf, der Politik zu drohen, so geschehen nach dem „Skandal von Magdeburg, dann ist das schon ein starkes Stück.

Ach, apropos Petersberg

Das Wildkraut (Unkraut sagt man ja nicht), da war doch noch was? BUGA 2025 – Rostock will nicht und OB Bausewein denkt über BUGA 2.0 nach, dann verschwindet das Wildkraut, wenigstens für einen Sommer, und die Stadt bekommt ihr nächstes Defizit. Wie man hört, will Bausewein 2024 nicht mehr als OB kandidieren, dafür 2025 für den Deutschen Bundestag. Dies wird möglich, weil Carsten Schneider nun endlich dahin gehen will, wo er hingehört, oder? Aber das sind sicher alles nur böswillige Gerüchte …

Der Lichtblick auf dem Rückweg

Nach „Tote Hose“ auch in der Engelsburg lag das „Pianola“ am Wege zurück zur Kaufmannskirche. Der kleine Lichtblick, dort spielte „Aschegrau“ mit bester Laune, obgleich der Hof ebenfalls nur dünn „besiedelt“ war. Aschegrau, die Band mit den zwei Powerfrauen, wie sie selbst von sich sagen. Mit Elli (Gesang) und Anna (Gesang/ Bass) und den drei Jungs Andi, Max und Robert.
Nach zwei Jahren Corona-Pause hätte ich etwas anderes erwartet, mehr Freude, aber wer das schon so ganz genau ob es allein an der Organisation lag. Heiße Tage hatten wir auch früher, vielleicht ist ja die allgemeine Stimmung im Moment weniger gut – Altstadtsommer in Erfurt oder Krämerbrückenfest – egal.
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