Erfurt 09/2022 - Die Welt vereint
Von: frankcmey 26. September 2022
Über 300 Teilnehmer|innen am Erfurter Weltklima-Streik am 23. September 2022 auf dem Fischmarkt – Erfolg oder Misserfolg?
Daher bedauerlich, dass die Teilnehmerzahlen am Weltklima-Streik und anderen Veranstaltungen rückläufig sind, „schwänzen für das Klima“ ist nicht mehr, doch dies als einzigen Grund zu sehen, wäre zu kurz gegriffen. Welche Gründe es, nach meiner Auffassung noch gibt, weiter unten, weil: das Gute zuerst, wie bereits festgestellt.
Dass es bereits 5 nach 12 ist zeigen die letzten Jahre, die Dauer der Dürreperioden erhöht sich, die Anzahl der Tage mit mehr als 30 Grad Celsius Tagestemperatur verdichtet sich, das zeigen alle Statistiken und die daraus entstehenden Schäden sind bereits jetzt messbar.
Abnahme der Regenmengen und vor allem das Abschmelzen der Gletscher in den europäischen Hochgebirgen führen zu einer nachhaltigen Absenkung der Flusspegel, deren Auswirkungen sich z. B. an einer der Lebensadern der deutschen Wirtschaft, dem Rhein, bereits in Zahlen ausdrücken lassen. Abgesehen davon, dass die Versorgungssicherheit in einer Reihe von Schlüsselindustrien gefährdet ist, erhöhen sich die Transportkosten bei Umstieg auf andere Transportkapazitäten exorbitant, was am Ende die Kosten über die gesamte Produktpalette hinweg steigen lassen wird. Das Dramatische dabei, alternative Transportmöglichkeiten stehen gar nicht hinreichend zur Verfügung.
Die Beispiele, die man noch anführen könnte, sind bereits nahezu endlos, es gibt genügend Literatur, genügend seriöse Berichterstattung zum Thema, als dass ich das hier weiter ausdehnen muss. Unter dem Link weiter oben zum letzten Weltklimabericht gibt es weitere. All das unterstreicht die Notwendigkeit solcher Veranstaltungen, wie den Weltklima-Streik und ähnlicher Aktionen. Das Gute zuerst, war am Anfang gesagt, das impliziert, dass es auch weniger Gutes gibt. Leider ist das so und erklärt wohl auch, dass die Beteiligung an Aktionen wie dem Weltklima-Streik nachlässt.
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Kapitalismus-Schelte, die Konzerne, die Profite (dabei sind es, nebenbei bemerkt, gerade die großen Energiekonzerne, die inzwischen massiv in erneuerbare Energien investieren), er ließ sich sogar dazu hinreißen, ukrainische Flüchtlinge zu diskreditieren (warum behandele man die besser als andere – ich hätte ihm gern eine Antwort gegeben). Das übliche und bekannte linke Gesülze, Verzeihung, aber anders vermag ich es nicht zu bezeichnen. Profit heißt Gewinn und ohne Gewinn kann kein Unternehmen existieren und noch weniger investieren, und gerade letzteres ist für die Transformation in Billionen-Dimensionen nötig.
… sollte das Hauptaugenmerk darstellen. Die Forderung, mehr zu tun, ist richtig. Ein Sondervermögen für den Klimaschutz, ähnlich dem für die Verteidigung, diese Forderung ist richtig. Und ich hatte es schon im letzten Beitrag über den globalen Klimastreik im MärzAMP geschrieben, lieber mehr Steuern zahlen als sterben. Es nützt niemandem, wenn ein Redner, wie der Herr am letzten Freitag, mehrmals mit dem Finger auf das Rathaus zeigt, wo die Schuldigen für den Klimawandel und für die angebliche Blockade dessen Verhinderung sitzen sollen. Die Verursacher sitzen überall, das ist fast ein jeder von uns und jeder sollte seinen Beitrag leisten.
Ein zentrales Banner (im Beitragsbild oben) der Veranstaltung, die Forderung zur Klimaneutralität der Landeshauptstadt bis 2035. Auf der Webseite fordert die Bürgerinitiative einen Dreistufenplan. Man kann sich ein Unterschriftsblatt ausdrucken lassen, auf dem die Forderungen noch einmal ausführlich erläutert sind. Hier der Link, falls Sie sich beteiligen möchten>>>
Ein ambitioniertes Ziel in jedem Falle, aber der Weg zur Klimaneutralität kann nicht allein von oben nach unten gehen, es geht nur, wenn alle daran arbeiten, und um das Bewusstsein zu schärfen, sind solche Veranstaltungen wie der Weltklima-Streik unerlässlich.
… leidet unter dem sichtbaren Links-Ruck und den noch verheerender wirkenden Aktionen linksextremer Aktionisten. Wenn an solchen speziellen Tagen wie dem Weltklima-Streik oder sonstigen Sonderaktionen nicht wieder Tausende in einer Stadt der Größe Erfurts auf die Straße gehen, wird die Bedeutung solcher Aktionen verebben und in den Augen derer verzwergen, an die sie gerichtet sind. Nach gut einer Stunde habe ich die Veranstaltung verlassen, nicht zuletzt auch wegen der teils unerträglichen Einlassungen des Redners, und ein Hinweis auf den Krieg in der Ukraine, momentan Ursache zahlreicher Übel, hätte der Veranstaltung ebenfalls gutgetan, aber vielleicht kam das ja noch …?
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