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Seminar zur Frage
„Gerechtigkeit - gerechte Verteilung"
Schüler einer Wirtschaftsschule mit
Fachabitur, 2.
Ausbildungsjahr, Alter 18/ 19, 27 Schüler, davon 19 männlich, 8 weiblich
These, die zur Diskussion steht:
„10 % der Menschen dieser Erde besitzen 90
% des
vorhandenen Reichtums. Würde man diese 90 % auf alle verteilen, dann
hätten alle
genug“
Seminarleiter:
Ein Ausspruch, den man in verschiedenen Variationen
regelmäßig in den sozialen Medien lesen kann, der aber auch häufig von
Politikern, vornehmlich aus dem linken Lager, benutzt wird. Im
Umkehrschluss bedeutet das, 90 % der Weltbevölkerung teilen sich nur 10 %
des Reichtums, davon gehört einigen sehr wenig und sehr vielen gehört nichts.
Es könnte durchaus möglich sein, dass unter den hier Anwesenden
Vertreter beider Lager zu finden sind.
Lautes Murren im Seminarraum, einige
sprechen Verdächtigungen aus, gefühlt zählt sich die Mehrheit zu den 90
%, denen wenig oder nichts gehört.
Seminarleiter:
Der erste Teil der These ist statistisch belegt, das nehmen wir als
Richtig an, wir wollen über den zweiten Teil diskutieren. Wer der
Anwesenden würde also die Schlussfolgerung oder Forderung im
zweiten Satz der These unterschreiben?
Antwort:
Mit Handzeichen bzw. Nicken 24 Schüler, 3 sind
unschlüssig
Seminarleiter
an die Befürworter: Warum?
Diverse
Antworten: Weil es ungerecht ist, dass so wenige so
viel haben und sehr viele nichts besitzen. Eine gerechte Verteilung des
Reichtums an alle würde für mehr Frieden sorgen. Es ist gerecht, wenn
alle
Menschen annähernd das gleiche besitzen. Man kann nicht zuschauen, dass
auf der
einen Seite Menschen verhungern und auf der anderen einige Wenige mehr
besitzen
als sie jemals benötigen.
Seminarleiter
an die Unschlüssigen: Warum haben Sie Bedenken?
Antworten:
Schulterzucken. Ein Schüler: Die Reichen werden
ihren Besitz nicht freiwillig hergeben.
Zwischenruf:
Dann muss man es ihnen eben wegnehmen.
Gegenfrage
des Schülers: Wie soll das denn gehen?
Antwort
des Zwischenrufers: Enteignung, das gab es doch
schon (zustimmendes Gemurmel bis Ablehnung).
Seminarleiter
unterbricht: Gegenstand dieser Diskussion ist
nicht die Frage, ob es gerecht ist, Menschen zu enteignen, ebenso
wenig die Wege dahin. Wir wollen lediglich den Inhalt der Forderung
analysieren.
Seminarleiter:
Was meinen Sie, wie manifestiert sich dieser
Reichtum
oder anders gefragt, in welcher Form ist derselbe vorhanden? Sind das
Unmengen
Geldes, das auf Bankkonten schmort oder gar, wie bei Donald Duck, Berge
von
Golddollars im Keller (Gelächter)?
Diverse
Antworten: Klar ist das viel Geld und einige werden sicher
auch einen Teil ihres Vermögens in Gold angelegt haben. Aktien,
Grundstücke,
Häuser, Villen, teure Autos, Segelyachten, Schlösser.
Seminarleiter:
Und was meinen Sie, was brauchen diese 90 %, denen nur
10 % des Reichtums gehört, am dringendsten? Lassen wir den unteren
Bereich der Mittelschichten in
den Industrieländern, denen es noch verhältnismäßig gut geht, die aber
ebenfalls zu einem
gewissen Teil zu den 90 % gehören, wenn sie nur den Durchschnittsverdienst erhalten, einmal außer Acht. Beschränken
wir uns auf
die vielen Armen, wie z. B. die, die gerade in dieser Zeit nach Europa
drängen, und die von vielen als
Wirtschaftsflüchtlinge bezeichnet werden.
Diverse
Antworten: Genügend Nahrung, damit jeder satt wird
und niemand mehr verhungern muss, sauberes Trinkwasser, ordentliche
Unterkunft,
gute Wohnverhältnisse, Arbeitsplätze mit genügend Lohn, der zum Leben
reicht,
Schulen für die Kinder, Bildung/ Ausbildung, gesunde Umwelt,
Arbeitsschutz.
Zwischenfrage
an eine Schülerin, deren Antwort „genügend
Lohn“ war: Wo kaufen Sie Ihre Garderobe ein?
Irritierte
Antwort: Sie nennt den Namen einer großen und
bekannten Textilhandelskette, von der man weiß, dass sie die Kleidung
in
Süd-Ost-Asien unter teils unmenschlichen Verhältnissen fertigen lässt.
Es
entsteht eine Diskussion mit den Schwerpunkten: Was
bliebe einem weiter übrig, fast alle ließen dort produzieren,
schließlich
gehöre man doch ebenfalls zu diesen 90 %, die zu wenig besäßen; Schuld
trügen nicht wir, die diese Kleidung kauften, sondern diejenigen, die
dieselbe dort unter den schlechten Bedingungen produzieren ließen; es
gäbe viele Menschen in Deutschland mit wenig Geld, die sich keine
teuere Kleidung leisten könnten.
Seminarleiter
unterbricht: Gut, lassen wir das so im Raum
stehen und stellen zunächst einmal fest, dass die Lebensbedingungen und
Bedürfnisse
dieser 90 % doch erheblich voneinander abweichen, was eine gerechte
Verteilung
des Reichtums zumindest erschweren würde. Letzteres sehen wir bereits
an einem derart
einfachen Beispiel und kommen nun zu der Frage zurück, worin sich
dieser
Reichtum manifestiert. Dazu fasst er die gegebenen Antworten noch
einmal
zusammen.
Seminarleiter:
Worin oder woraus besteht also nun dieser Reichtum vorwiegend?
Lassen Sie mich bitte dazu zwei Beispiele nennen:
Beispiel
1:
Eines der weltweit größten Unternehmen im
privaten
Familienbesitz ist der Handelskonzern Aldi mit einem Wert von knapp 10
Milliarden US-Dollar. Was gehört dazu? Weil es ein Handelskonzern ist
sind das
Warenbestände in den Regalen und Lagern, die Gesamtheit aller
Ausrüstungen in
den Läden (Regale, Kühltheken, Büroausstattungen, Bargeldreserven auf
Bankkonten oder in den Ladenkassen, eventuelle Beteiligungen an anderen
Unternehmen, etc.) und die Grundstücke und Immobilien, in denen die
Läden betrieben werden, sofern dieselben nicht angemietet sind. All
daraus besteht das Vermögen oder nennen wir
es Kapital, woraus sich der Begriff „Kapitalismus“ ableitet, dieser
Familie
und, falls sie einen Teil davon aus Krediten finanziert, gehört dieser
Teil
einer Bank, die entweder ebenso im Privatbesitz oder eine
Aktiengesellschaft
ist. Letzteres ist unser zweites Beispiel.
Beispiel
2:
Der größte Teil der weltweit operierenden
Großkonzerne sind Aktiengesellschaften. Das Vermögen, sprich Kapital,
dieser
Gesellschaften ist dasselbe wie unter Beispiel 1, Eigentümer dieser
Unternehmen
sind Aktionäre (Privatpersonen wie z. B. vielleicht auch ein Herr Aldi,
oder so
genannte institutionelle Anleger, wie Banken, Versicherungen oder sogar
Staaten, etc.).
Seminarleiter
schaut einen Schüler an, Frage: Ist Ihnen bekannt, bei
welcher
Bank Ihre Eltern ihr Privatkonto führen?
Antwort:
So viel ich weiß, bei der.. (er nennt den Namen
einer großen Privatbank).
Seminarleiter:
Sehen Sie? Sollte diese Bank z. B. Hausbank
des Aldi-Konzerns sein, gehörten die Spareinlagen Ihrer Eltern zum
Kapital
dieser Bank, und somit gehörte Ihren Eltern indirekt ein
winzig kleines Stück des
Aldi-Konzerns.
Seminarleiter
an die Seminargruppe: Wer von Ihnen wohnt bereits in
eigenen vier Wänden?
Antwort
einer Schülerin: Ich wohne bei meinem Freund in
dessen Wohnung.
Seminarleiter
an die Schülerin: Zahlt Ihr Freund oder Sie in
Versicherungen ein?
Antwort:
Sie nennt eine Reihe von Versicherungen (Hausrat,
Haftpflicht, Auto des Freundes etc.)
Seminarleiter:
Da alle
Versicherungen ihre Beiträge vorwiegend in
Aktienvermögen oder Immobilienfonds anlegen, sind Sie beide indirekt
Miteigentümer an großen Aktiengesellschaften, wenn auch nur zu einem
geringen
Teil.
Seminarleiter:
Fassen wir also zusammen: Der überwiegende
Teil dieses Reichtums besteht aus Betriebsvermögen, das entweder den
Unternehmenseignern gehört, sofern diese Unternehmen (Beispiel 1) noch
in
Familienbesitz stehen oder Aktionären (Beispiel 2). Und nun fangen wir
an,
dieses Vermögen, ich nenne es an dieser Stelle noch „dieses Substanz“ -
warum,
das werden wir später feststellen - an die Armen oder weniger Reichen
dieser
Welt zu verteilen. Ich bitte die Gruppe um Vorschläge, wie das zu
bewerkstelligen sein könnte.
Nach einer kurzen Diskussionspause der
Teinehmer untereinander meldet sich ein Schüler, stellvertretend für
alle, mit der Aussage zu Wort, dies sei so nicht möglich. Schließlich,
um bei den
Beispielen zu bleiben, könne man ja nicht den Inhalt eines Aldi-Marktes
nach Afrika
bringen oder wahllos Aktien verteilen. Wenn überhaupt, müsse man dieses
gesamte
Vermögen zuerst einmal zu Geld machen, um dies anschließend unter die
Leute zu
bringen. Aber wie sollte das gehen?
Seminarleiter:
Richtig, das ist unmöglich. Um einen Gegenstand
zu Geld zu machen, müsste man ihn verkaufen. Wenn dieser Gegenstand z.
B. eine Fabrik
mit all ihrem Inhalt ist, benötigte man eine ganze Menge Geld und wer
sollte
diese aufbringen, wenn nicht irgend ein anderer Reicher? Bei den Aktien
wäre
das allerdings etwas einfacher, die könnte man verteilen, aber was
passierte
dann? Last mich ein Beispiel dafür nennen, dass beides nicht so einfach
möglich
ist, weder die Verteilung von gegenständlichem Betriebsvermögen und
ebenso
wenig die Verteilung von Aktien, weil die Folgen in beiden Fällen
dieselben
wären. Danach wendet er sich an den Schüler, der die Meinung der Gruppe
zusammenfasste:
Man müsste ja nicht, um bei dem Beispiel
zu bleiben, den
Aldi-Markt nach Afrika bringen, sondern man könnte, nachdem man die
Aldi-Familie
enteignete, alle Aldi-Märkte je einem afrikanischen Dorf übereignen.
Also den
Aldi-Markt im Erfurter TEC bekommt das Dorf „A“ in Mali. Jetzt sagen
die
Dorfbewohner: „Ja, was haben wir denn nun davon, dass wir Eigentümer
dieses
Marktes sind? Davon wird unser Leben nicht besser, wir brauchen Geld!
Wir
wollen doch, dass es uns wenigstens genauso gut geht, wie den etwas
weniger
reichen Europäern.“ Sie wählen ihren Klügsten aus, schicken ihn per
Flugzeug
(den Flug bezahlt der Aldi-Markt) nach Erfurt, wo er in einem Hotel
Quartier
nimmt (das Hotel bezahlt der Aldi-Markt) und täglich, sagen wir, einen
Betrag
von 5.000 € aus dem Markt abholt, um diesen anschließend per
Western-Union an sein Dorf zu
überweisen. Diese Summe, so errechnete man sich, würde täglich
benötigt, um in einem absehbaren Zeitraum Häuser und Infrastruktur
herzustellen und sich angemessen einzurichten. Außerdem sollten alle
satt und gut entlohnt werden. Der Markt macht zwar täglich 50.000 €
Umsatz aber nur 4.000 €
Gewinn. Irgendwann sagt der Marktleiter zu dem Vertreter der
Eigentümer: „Mir gehen täglich 1.000
€ meiner Substanz verloren, wenn das so weiter geht, kann ich bald die
nötigen
Warenanlieferungen nicht mehr bezahlen. Und wo soll ich das Geld
hernehmen,
wenn wir irgendwann eine neue Kühltruhe brauchen (einfache
Reproduktion), an
eine modernere, die weniger Strom verbraucht (erweiterte Reproduktion)
wage ich
gar nicht zu denken, da diese noch teurer ist.“ Da der Afrikaner schlau
ist,
empfielt er dem Marktleiter, die Preise zu erhöhen, worauf letzterer
antwortet,
dass die Kunden in diesem Falle in anderen Märkten einkaufen würden.
Nun sprach
es sich in der Umgebung des afrikanischen Dorfes herum, dass dem
Nachbardorf
der Real-Markt im Erfurter TEC gehört, einem weiteren Dorf der
Netto-Markt ein
paar Straßen weiter, einem weiteren die Rossmann-Kette in Erfurt, usw.
Die
Häuptlinge der Dörfer tun sich zusammen und beschließen, in allen
Märkten die
Preise zu erhöhen und gleichzeitig die Löhne der Verkäuferinnen und des
Marktleiters zu senken, um die Gewinne zu erhöhen. Dies geschieht
gleichermaßen in allen anderen Unternehmen, die in das Eigentum der
Armen dieser Welt überführt wurden, steigende Preise, fallende Löhne,
am Ende sinken die Umsätze und es folgt die Pleite….. soll ich jetzt
noch weiter reden?
Gelächter im Seminarraum.
Seminarleiter:
Wir sehen also, dass, wenn überhaupt etwas
verteilt werden kann, dies lediglich die Erträge eines Unternehmens
sein können
und selbst diese nur zum Teil, da nur aus den Erträgen, sprich
Gewinnen,
und Abschreibungen heraus, sowohl die einfache Reproduktion (Erneuerung
einer Kühltruhe), wie auch
die erweiterte Reproduktion (Anschaffung einer moderneren Kühltruhe)
möglich
ist. Fehlt nun sogar, wie im Beispiel erwähnt, noch ein Teil des
Umsatzes,
reduziert sich die Substanz und der Markt kann nicht einmal mehr die
nötigen
Warenbestände erneuern, was letztendlich zu der Konsequenz führt, dass
irgendwann die Regale leer sind und die Angestellten ihren Job
verlieren. Jetzt
haben wir plötzlich ein paar Afrikaner, die für ein paar Monate oder
ein Jahr lang toll leben konnten,
aber auf der anderen Seite arbeitslose Verkäuferinnen und am Ende, wenn
der
Markt pleite ist, hat keiner mehr etwas. Die Verkäuferinnen nicht und
die
Afrikaner ebenso wenig. Dasselbe wie in diesen Märkten vollzöge sich in
jedem
anderen, und noch viel gravierender in produzierenden Unternehmen.
Fazit:
Wenn Substanz, deren Zweck darin besteht,
Waren zu
produzieren, konsumiert wird, ist die Substanz in absehbarer Zeit
verbraucht
und mit ihr jedwede Möglichkeit, zu produzieren. Wir fielen
letztendlich alle
zurück in den Status der Jäger und Sammler, aber dieser Status könnte
vielleicht zehn oder zwanzig Millionen Menschen weltweit ernähren, der
Rest würde
sterben. Die eingans zitierte Forderung bedeutet nichts anderes, als
Substanz zu verteilen und diese letztendlich zu konsumieren.
Wir stellen fest, dass schlichtweg noch
nicht genügend Substanz vorhanden ist,
um die Lebensverhältnisse aller Menschen weltweit nachhaltig zu
verbessern. Man
kann nur das verteilen, was letztendlich
für die Konsumtion zur Verfügung steht und selbst wenn die Superreichen
dieser
Welt, die im Übrigen weniger als 1 % der Weltbevölkerung ausmachen,
aber selbst
wenn die 10 % denen 90 % des Reichtums gehört, auf ein wenig Konsumtion
verzichteten, genügte das bei Weitem nicht, die Armut nachhaltig zu
beseitigen. Wir können
helfen, die Not zu lindern, wenn wir ein Stück abzugeben bereit sind,
vorausgesetzt, diese Stücke kommen alle dort an, wo sie hingehören,
aber wir
können diese Not, die noch in weiten Teilen dieser Welt herrscht, nicht
in einer überschaubaren Zeit beseitigen.
martfone,
wenn Sie bei.auer der Finanzkrise 2008 WeltbevölkeruKonsumtion
ist das, was Sie in ihren Mund
schieben und was später in der Toilette landet oder das, was Sie am
Körper
tragen und irgendwann in der Mülltonne oder im Recycling landet, etc.,
also
alles, was Sie verbrauchen. Wenn Sie sich hingegen eine Haus bauen, ist
das
bereits Investition, weil Sie (A) Vermögen aufbauen und (B) einem
kleinen Handwerker
Arbeit geben. Ähnliches gilt zum Teil für den Kauf eines Autos und
anderes,
sogar für einen Computer oder Smartphone, wenn Sie beide
nicht nur dazu nutzen, Spiele zu spielen, sondern um sich
weiterzubilden. Man neigt gern dazu, neidisch zu den Reichen zu
schauen und darauf, was die sich alles leisten können, aber vieles
davon wirkt in der Wirtschaft investiv, nicht
konsumtiv!
Eine
Schülerin meldet sich: Aber warum werden die Reichen
immer reicher und die Armen immer ärmer?
Seminarleiter:
Lassen Sie uns bitte zuerst etwas klar
stellen. Es ist richtig, dass die Reichen immer reicher werden, falsch
ist,
dass die Armen immer ärmer werden. Wir sprechen überwiegend, wenn es um
die
Armut geht, von relativer Verarmung, was nichts anderes bedeutet, als
dass der
Anteil am Zugewinn des Reichtums verschieden verteilt ist. Die Einen,
die
Reichen, haben einen vielfach höheren, die anderen, die Armen, einen
vielfach geringeren. Dies hat etwas mit dem zu tun, worüber wir gerade
diskutierten und das in der eingangs gesetzten These steckt. Die
Zauberformel
für Ihre Frage lautet
„Akkumulation des
Kapitals“. Lassen Sie mich dazu ein einfaches Beispiel nennen:
Sie schließen Ihre Ausbildung erfolgreich
ab, bekommen einen
halbwegs gut bezahlten Job und haben irgendwann 10.000 € auf dem
Sparkonto.
Vielleicht gibt es bis dahin wieder Zinsen und Sie erhalten 2,5 %, das
sind
250,- € im Jahr. Die Gutschrift kommt im Februar, es ist gerade
Karneval. Sie
zeigen Ihrem Mann den Kontoauszug und sagen: „Komm Schatz, heute machen
wir
eine richtige Sause….“, und die 250,- € sind am anderen Tag weg. Der
Reiche hat
100 Millionen (er könnte sich einen guten Anlagenberater leisten und
sogar mehr
als 2,5 % Zinsen oder Rendite realisieren, aber belassen wir es
vergleichbar), der bekommt im Jahr 2,5
Millionen €. Was macht er? Er legt den größeren Teil davon an, weil er
diese 2,5 Millionen € gar
nicht verfressen kann und sein Vermögen wächst zusehends. Selbst wenn
Sie
sparsam wären und die 250,- € auf Ihrem Bankkonto stehen ließen,
würde das
nur wenig für einen vermögenswirksamen Zugewinn bringen.
Seminarleiter: Ich
möchte am Ende dieses Seminars keine
Bewertung der Ausgangsthese vornehmen, entscheiden Sie selbst, jeder
für sich,
was dieser Spruch wert ist und ob Sie sich noch immer damit
identifizieren
können, dass, verteile man die 90 % die den Reichen gehören auf die
Armen, dann
hätten alle genug.
Und
bedenken Sie bitte noch einen wichtigen Fakt: Zu diesen 10%, denen 90%
des Reichtums gehört, gehören wahrscheinlich auch einige von Ihnen bzw.
deren Eltern. Liegt ihr Familieneinkommen über dem Durchschnitt,
gehören sie zum so genannten Mittelstand. Auf der Erde leben ca. 6,5
Milliarden Menschen, 10% davon sind 650 Millionen. Schauen sie sich die
Bevölkerungszahlen Westeuropas und Nordamerikas an, wo die meisten der
gut Verdienenden leben, dann kommen sie zu diesem Ergebnis.
Und noch etwas: Da die Zeit ihrem Ende entgegen geht, möchte
ich allen
von Ihnen, die es interessiert, eine Hausaufgabe mitgeben. Googeln Sie
bitte das
Rio-Protokoll von 1992. Ich
gebe dazu
eine Hilfestellungen:t, eine
Hausaufgabe mitgeben. Googeln Sie bitte
Es geht hier um die so genannte Agenda 21,
die im
Wesentlichen aus zwei Komponenten besteht. Zum Einen den Kampf gegen
die Armut in den
Entwicklungs- und Schwellenländern und zum Anderen den sparsamen Umgang
mit den
Ressourcen im Sinne der nachhaltigen Bewahrung unserer Umwelt als
Forderung
besonders an die Industrieländer. Sie werden feststellen, dass zwischen
beiden
Zielen ein sehr enger Zusammenhang besteht, womit wir wieder bei einer
der
letzten Feststellungen angelangt sind: Es ist noch nicht genug für alle
da.
April
2016 - Frank C. Mey
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