Loriot – Großartig – in Memoriam zum 10. Todestag

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Ein Jahrhunderttalent

Loriot – Zum Todestag des großen Humoristen

Loriot – Sein Humor bestand darin, dass er keinen zu haben schien, und gerade das ließ ihn so witzig erscheinen …

Loriot, der Pirol

loriot_biografieWas sollte man von oder über ihn schreiben, was nicht schon irgendwo geschrieben steht, besonders jetzt, anlässlich seines 10. Todestages, am 22. August anno 2021.
Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow oder auch Vicco von Bülow, geboren am 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel, wäre er in zwei Jahren Hundert geworden, hätte er es so lange ausgehalten wie Herbert Köfer, der unlängst starb. Aber was für ein Vergleich, für mich war Köfer selten mehr als ein Schmierenkomödiant.

Loriot im Playboy

Selbst der Playboy widmete Loriot in seiner Juni-Ausgabe einen Artikel. Selbstverständlich geht es darin, völlig „unzweideutig“, um die Möpse. „Ein Leben ohne Möpse ist möglich, aber sinnlos“, soll er wohl gesagt haben. Welche Möpse er damit meinte, bleibt unausgesprochen, wahrscheinlich meinte er beide, die einen wie die anderen, die Hunde.

Erinnerungen

Ja, wie bereits bemerkt, was soll man über Loriot schreiben, was nicht schon irgendwo geschrieben steht. Ich beschränke mich daher auf ein paar Erinnerungen, die zugleich Erinnerungen an eine Kinder und Jugendzeit sind, die ich, wie 17 Millionen andere, auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs zu verbringen verurteilt war, auf der, aus Loriots Sicht, gegenüberliegenden Seite.

Westfernsehen

loriot_anekdotenWas für ein Glück, ich lebte nicht im Tal der Ahnungslosen, wir hatten Westfernsehen, seit Anfang der 70er sogar vier Kanäle. Neben ARD und ZDF das hessische und das norddeutsche Dritte, weil eine Antenne auf den Hohen Meißner, die andere auf den Brocken gerichtet war. Die anderen beiden Programme, DDR I und II, lebten stets für kurze Zeit auf, nämlich dann wenn montags „Der Alte Film“ lief, die UfA-Schinken meiner Mutter oder mittwochs Willy Schwabes Rumpelkammer.

Keine Comedy …

… am laufenden Band, wie heute, wo es immer einen Kanal gibt, auf dem ein paar dieser Comedians, wie man sie inzwischen nennt, zu sehen sind, und man nicht immer weiß, ob man lachen oder weinen soll. Und weil auch Lachreserven begrenzt sind, schaut man gar nicht so oft wie man könnte. Meist lohnt es auch nicht.
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Lachen gestern wie heute

Dabei stelle ich des Öfteren fest, dass junge Leute von heute noch immer über dieselben Witze lachen wie wir vor mehreren Jahrzehnten. Die Ausnahme politische Witze, weil kaum einer mehr die Personen kennt, die in den Witzen karikiert werden. An den Dachdecker Honecker erinnert man sich vielleicht, aber wer weiß noch, wer Hermann Axen war, und vor allem, wie er aussah. Daher würde folgender beliebter DDR-Witz heutzutage wohl nur ein gelangweilt Murren hervorrufen:

Honecker im Restaurant …

… bestellt eine Schildkrötensuppe. Als nach einer halben Stunde die Suppe nicht serviert wird, lässt er wütend den Koch antanzen. Der entschuldigt sich untertänigst: „Genosse Generalsekretär, verzeihen sie bitte, aber wir kriegen die Schildkröte nicht tot. Die hat sich in ihren Panzer zurückgezogen.“ Worauf Honecker in die Küche eilt, die Schildkröte packt, ihr den Finger in den Arsch schiebt und als die den Kopf heraus steckt, denselben mit dem Beil abhackt. Das Personal blickt verblüfft, Der Koch: „Genosse Generalsekretär, woher kennen sie diesen Trick?“ Darauf Honecker: „Das machen wir immer so mit Hermann Axen, wenn wir ihm eine Krawatte umbinden wollen.“

Cartoon

Loriot gab es, wie andere seiner Zunft, früher weniger oft auf der Mattscheibe. Vielleicht lachte man gerade deshalb mehr und öfter. Cartoon lief von 1967 bis 1972 in Abständen von vier bis sechs Wochen und da ich von 1968 bis 1972 die Woche über in einem Internat wohnte, nutzte ich die Tage der Ausstrahlung, um außerplanmäßig die Heimat zu besuchen, Westfernsehen war im Internat nicht erlaubt. Dass das Sofa rot war, sahen wir damals noch nicht, wir hatten nur Schwarz-Weiß. Ebenso wenig das grüne Sofa in einer später von Radio Bremen produzierten Serie mit dem Titel „Loriot“.

Loriots Humor

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Sein Humor bestand darin, dass er keinen zu haben schien, und gerade das ließ ihn so witzig erscheinen. Jedenfalls habe ich das so wahrgenommen. Wenn er jemanden zum Lachen brachte, wirkte er eher peinlich berührt, und das ließ Evelyn Hamann wie seine für ihn gegossene Partnerin erscheinen. Sein künstlerisches Werk hier aufzulisten, wäre vertane Mühe, das finden Sie ausführlich bei Wikipedia und anderswo, wie in seiner Biografie.

Am 22.August 2021 jährt sich Loriots Tod zum 10. Mal.


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