Abstecher – garantiert familienfreundlich – 09/2021

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Radwege in und um Erfurt

Abstecher – Da, wo ich schon immer mal langfahren wollte

Ein Abstecher auf einem Radweg, der von Norden her als Zubringer zu den Erfurter Seen dient …

Abstecher vom Geraradweg

abstecher_thueringenWer sich in dieser Rubrik umschaut, wird feststellen, dass die Beiträge auf das Jahr gerechnet, seit 2020 merklich weniger wurden. Das liegt nicht an Trägheit oder gar Faulheit, die Anlässe wurden schlicht und ergreifend weniger, kaum öffentliche Events – warum wohl? Covid 19, klar, und über die zahllosen Proteste, mehr oder weniger sachlich, eher weniger, gegen die Corona-Maßnahmen, wollte ich hier nicht berichten. Man muss den Ignoranten nicht auch noch eine Plattform geben. Ein weiterer Grund, und der trifft vor allem für diese Saison zu, die vielen Regentage, leider wenig fahrradfreundlich, wenn man nicht zu den ganz harten gehört.

Spätsommerwetter

… oder sonniger Frühherbst, wie man es nehmen will, bewogen mich dann, einmal einen Abstecher zu fahren, den ich schon länger im Hinterkopf liegen hatte. Garantiert familienfreundlich, weil nicht zu lang (je nachdem, wo Start und Ziel in Erfurt liegen, um die 40 km) und weil es keine oder kaum Anstiege gibt. Leicht bewölkt, nicht zu warm – es hätte durchaus etwas wärmer sein dürfen – leider blieb das nicht so, die Tücken des nahenden Herbstes, meteorologisch haben wir ihn ja bereits. Über den amazonvideo

Geraradweg

… Richtung Norden, ein Abstecher über das BUGA-Gelände in der Gera-Aue lohnt sich immer, auch wenn es im Frühjahr, zu Beginn der BUGA, noch einiges zu meckern gab>>>
Über den Geraradweg, sowohl von den Quellen bis Erfurt>>>
als auch über den Abschnitt von Erfurt bis zur Mündung in die Unstrut>>>
steht in diesem Blog schon einiges geschrieben, daher möchte ich an dieser Stelle gleich einen Sprung machen bis Walschleben, dort, wo der Abstecher beginnt. Für nicht Ortskundige oder solche, die, wie ich kein Navi auf dem Rad benutzen, in Walschleben der Ausschilderung Richtung Bahnhof folgen.

Riethnordhausen

Der Abstecher führt von Walschleben-Bahnhof zuerst nach Riethnordhausen. Nun gut, Bahnhof, hier stand mal ein Bahnhofsgebäude, wie früher üblich sogar mit Kneipe, lang lang ist es her, inzwischen hat sich hier ein kleines Gewerbegebiet angesiedelt.
Ein, wohl im Zusammenhang mit der Erneuerung der Ortsverbindungsstraße, neu errichteter, asphaltierter Radweg führt nach Riethnordhausen. Der Bau ist noch nicht beendet, der Radweg als solcher endet etwa einen Kilometer vor der Ortseinfahrt, doch die alte Straße ist in einem guten Zustand und es herrscht kaum Verkehr. „Nurzen“ – ein schickes, kleines Dörfchen, mit seiner „Attraktion“, der

Thüringer Laterne

So genannt im Umfeld, die Kirche des Ortes und weil auf einem Hügel gelegen und somit weithin sichtbar. Die bekannteste Thüringer Laterne ist allerdings die Leuchtenburg bei Kahla, der ich, wenigstens im Vorbeifahren, vergangenes Jahr auf dem Saaleradweg von Saalfeld nach Jena>>>
einen Besuch abstattete.
Die St.-Bonifatius-Kirche in Riethnordhausen brannte im Jahre 1996 völlig ab und wurde durch einen Neubau ersetzt. Der historische Kirchturm wurde in seiner Originalform wiederhergestellt.
frank_c_mey_buch-und_Filmtipps

Nach Nöda

Der Radweg zweigt vor der Ortseinfahrt bereits rechts in Richtung Nöda ab, das nächste Ziel auf dem Abstecher. Ging es von Walschleben nach „Nurzen“ durch eine recht schmucklose Landschaft, erreicht man hier nun die Auenlandschaft der Schmalen Gera, die, von Erfurt her kommend, über Haßleben weiter nach Werningshausen fließt, wo sie kurz hinter dem Ort in die Unstrut mündet. Den Ort, von früher her gut bekannt, besuchte ich auf dem Unstrutradweg von Gebesee nach Schallenburg>>>
Die Ausschilderung ist übersichtlich, der asphaltierte Radweg breit und gut befahrbar.

Frühherbsttücken

Während einer längeren Pause in Nöda schlug das Wetter um. Ein schwacher Tiefausläufer durchquerte das Hoch von Nordwesten her kommend, eine Wetterlage, die man in dieser Jahreszeit gelegentlich erlebt. Die Kaltfront trieb ein Nebelfeld vor sich her, das von dem hohen Luftdruck in den oberen Schichten an den Boden gedrückt wird. Die Folge: Nebel, Nebel, der Feind der Landschaftsfotografie, es sei denn, man will ihn aus bestimmten Gründen der Darstellung. Ich wollte ihn nicht unbedingt, und keine Stunde nach der letzten Rast verzog er sich auch wieder.

Die Erfurter Seen

Das Ziel verdeutlicht den Zweck des Radwegs, der Zubringer aus Richtung Norden zu den Erfurter Seen.
Von Nöda geht es über einen ebenfalls asphaltierten Radweg, leider im Nebel, weiter in Richtung Stotternheim, speziell zum Alperstedter See, dem inzwischen größten der Erfurter Seen. Als erstes erreicht man den Campingplatz, der, wie ich feststellen musste, nur mäßig besucht war. Es herrschte eben kein Camping-Wetter die letzten Wochen und außerdem sind die Ferien in Thüringen vorbei.

Fazit

Ein Rundkurs für den Familienausflug am Sonntagnachmittag von der Landeshauptstadt aus, im Sommer gut zu verbinden mit einem Badeaufenthalt, entweder im Stotternheimer Strandbad oder an einem der FKK-Strände. Gastronomie ist ausreichend vorhanden, sowohl am Alperstedter See wie auch in Stotternheim selbst. Über weitere Angebote können Sie sich über den Link zu den Erfurter Seen informieren. Immer lohnend auch ein Abstecher zum Lutherstein.
Für die Rückfahrt nach Erfurt kann man den Radweg vorbei am Luther-Denkmal nutzen, der gesündere, weil er nicht an einer Hauptverkehrsstraße entlang führt, oder den Radweg in Richtung Sulzer Siedlung parallel zur Erfurter Landstraße. amazon_audible

Update

18.05.2022 – Wer für diese Rundfahrt, diesen Abstecher, etwas mehr Zeit mitbringt, die nötige Kraft dazu, der kann über Walschleben hinaus auch bis Gebesee weiter fahren, um dort bis nach Hassleben auf den Unstrut-Radweg einzubiegen. Das Stück bin ich bereits gefahren auf dem Unstrut-Radweg von Gebesee nach Schallenburg. In Hassleben gelangt man dann auf denselben Radweg, der über Riethnordhausen und Nöda an die Erfurter Seen führt. Das hatte ich mir für heute vorgenommen, bei strahlend blauem Himmel, besser als im September letzten Jahres, wie der Blick auf den Alperstedter See zeigt.

Landschaft

Dieselbe Auenlandschaft entlang der Schmalen Gera wie schon oben von Riethnordhausen nach Nöda, der Radweg ist auch hier asphaltiert, gut also für diesen Abstecher. In Hassleben am Kriegerdenkmal wundere ich mich über die Aufschrift: 1813 bis 1913, ein solches Denkmal sah ich schon einmal am Saaleradweg, auch da konnte ich keinen Zusammenhang zwischen den beiden Jahreszahlen herstellen. 1813 klar, Völkerschlacht bei Leipzig, aber 1913? Es kann sich also nur um ein 100jähriges Jubiläum handeln, eine andere Erklärung finde ich nicht. Alles in allem ein sehr schöner Abstecher.

Ein Film für den Abend zu zweit:

Ungehorsam

mit Oscar-Preisträgerin Rachel Weisz in der Hauptrolle
ungehorsam_filmkritik Klappentext: Eine orthodoxe, jüdische Gemeinde im Norden von London trauert um ihren Rabbi, als dieser verstirbt. Der Tod des Mannes bringt dessen entfremdete und inzwischen in New York lebende Tochter Ronit (Rachel Weisz) in ihre alte englische Heimat zurück.
Ronits Auftauchen sorgt in dem ruhigen jüdischen Viertel für Aufsehen, nicht etwa weil sie lange nicht hier war, sondern weil sie die Beziehung zu ihrer Kindheitsfreundin Esti (Rachel McAdams) wieder aufleben lässt – eine Verbindung, die einst über eine reine Frauenfreundschaft hinausging.

Fesselnd

Esti ist inzwischen allerdings mit Ronits Cousin verheiratet. Die unterdrückten Gefühle zwischen beiden, brechen bei ihrem Wiedersehen erneut hervor. Eine Liebe zwischen Frauen wird in der strenggläubigen Gemeinschaft allerdings als absoluter Skandal betrachtet.
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman (im Original: Disobedience) von Naomi Alderman. Mehr zum Film mit Trailer>>>
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